Technologieplattform

Natali Wisbrun

Tierhaltung

[Translate to Deutsch:] Portrait

Die Technologieplattform Tierhaltung kümmert sich um alle Labortiere. Unser Team arbeitet mit Standards, die auf Richtlinien, Konventionen und Leitlinien (3R) basieren. Wir tun unser Bestes, um unsere Forschenden bei der Planung der Tierversuche zu unterstützen.


Profil

Unsere Aufgabe besteht darin, Versuchstiere zu züchten und zu halten, die im Rahmen der Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen eingesetzt werden. Die Anforderungen des Deutschen Tierschutzgesetzes werden dabei umfassend berücksichtigt. Wir unterstützen und beraten die Forschenden des FMP bei allen Fragen zur Planung und Durchführung von Tierversuchen. Dazu gehört auch die praktische Unterstützung, etwa bei der Probengewinnung und der Dokumentation. Zudem organisieren wir den Export und Import von Versuchstieren und Embryonalzellen weltweit.

 

Gruppenleiterin

Grundlagenforschung am FMP

Die Forscherinnen und Forscher am FMP betreiben Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Molekularen Pharmakologie. Sie erforschen biologische Schlüsselprozesse und damit auch Ursachen von Krankheiten auf der Ebene der Moleküle, z.B. Krebs, Alterungsprozesse darunter Osteoporose und neurodegenerative Erkrankungen. Um neue Ansätze für Therapien entwickeln zu können oder zu verstehen, was im Körper bei einer Krankheit vorgeht, müssen sie ein möglichst vollständiges Bild über die komplexen Vorgänge und Interaktionen im gesamten, lebenden Körper beobachten und untersuchen können. Für derartige wissenschaftliche Fragestellungen gibt es oft keine Alternative zum Tierversuch.

Tierhaltung und Tierversuche

Die Haltung von Versuchstieren sowie Tierversuche unterliegen gesetzlichen Regelungen, die von der EU vorgegeben Richtlinie 2010/63/EU, dem Tierschutzgesetz vom 18.06.2021 sowie der Versuchstier-Tierschutz-Verordnung vom 11.08.2021.

Das Institut betreibt eine Tierhaltung für Nager (Mäuse/Ratten) und Krallenfrösche, die hygienischen und technischen Standards entsprechen. So werden die Nager in Gruppen in einzeln belüfteten Käfigen gehalten, die mit kleinen Häuschen und Beschäftigungsmaterial ausgestattet sind (Foto). Auch die Krallenfrösche leben in Gruppen und die Aquarien sind mit Versteckmöglichkeiten ausgestattet (Foto). Die Tiere werden täglich durch qualifiziertes Personal betreut.
Alle Tierversuche müssen durch die Behörde (LAGeSo)  genehmigt sein, werden vor Ort durch die Tierschutzbeauftragte betreut und durch die Behörde überwacht.

Initiative "Tierversuche verstehen"

„Tierversuche verstehen“ ist eine Initiative der deutschen Wissenschaft, koordiniert on der Allianz der Wissenschaftsorganisationen. Sie informiert umfassend, aktuell und faktenbasiert über Tierversuche an öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen. „Tierversuche verstehen“ fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und trägt zu einer sachlichen Diskussion über Tierversuche bei. Link zur Website "Tierversuche verstehen"

Tierversuche in der Leibniz-Gemeinschaft

 

Versuchstiermeldung des FMP für das Jahr 2022

Wissenschaftler:innen am FMP haben im Jahr 2022 insgesamt 5.279 Versuchstiere, vorwiegend Mäuse, Ratten und Frösche in Versuchen eingesetzt (davon 26 Ratte und 10 Frösche). Diese Zahl hat FMP an das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales übermittelt.

Dabei handelt sich bei 3.689 Mäuse bzw. Ratten um die Tötung zur Organentnahme nach §4, das heißt ausschließlich zur Organentnahme für Versuche in Zellkultur oder in-vitro.

Im Jahr 2022 wurden 1590 Mäuse in Versuche nach §7 eingesetzt.  Dabei handelte sich in der Regel um gentechnisch veränderte Mauslinien, bei denen die Genotypisierung durch Schwanzspitzen­biopsie erfolgte, was ein genehmigungspflichtiger Eingriff ist. Die Tötung wurde in diesem Fall unter § 7 gemeldet. 

Bei 10 Fröschen handelte sich um die Gewinnung von Oozyten, was bislang anzeigepflichtig war und bald genehmigungspflichtig sein wird. Nach dem Tierschutzgesetz sind Eingriffe (z.B. der Perfusion zur Tötung oder Schwanzspitzenbiopsien zur Genotypisierung) Tierversuche.
Diese Tierversuche enden in den meisten Fällen mit der Tötung der Tiere. Nachfolgende Versuche finden danach an gewonnenen Zellen in Zellkultur oder in vitro statt.

Die meisten der Tiere aus den Tierversuchen unterlagen einer geringen Belastung. Etwa 1% der Tiere sind einer schweren Belastung ausgesetzt, bedingt durch einen belastenden Phänotyp.  32 Tiere wurden mit einem schweren Belastungsgrad gemeldet.

Nicht verwendete Tiere (Zucht-, Bestandstiere): 3273 genetisch veränderte, nicht verwendete Tiere wurden gemeldet. Einige dieser Tiere wurden als Zuchttiere eingesetzt.

 

 

Kontakt

Dr. Natali Wisbrun

Leitung, Animal Facility,
Tierschutzbeauftragte:r


Forschungsbereich

Molekulare Physiologie und Zellbiologie