Erforschung der Wirkung von Isotopen in der Chemischen Biologie - Johannes Broichhagen erhält 1,5 Millionen Euro Fördermittel vom Europäischen Forschungsrat (ERC)

[Translate to Deutsch:] Live cell imaging of native cell surface receptors

[Translate to Deutsch:] Live cell imaging of native cell surface receptors (here GLP1R in red) in living cells (nucleus in green, scale bar = 5 micrometer). Author: Johannes Broichhagen and Ramona Birke © Johannes Broichhagen and Ramona Birke

Der renommierte Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) wurde an Dr. Johannes Broichhagen vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) verliehen.

Dr. Broichhagen wird die mit 1,5 Millionen Euro dotierte Förderung nutzen, um an verschiedenen Fronten an der Visualisierung und Manipulation von Biomolekülen zu arbeiten, um deren Lokalisierung und Funktion grundlegend zu verstehen. Ein Traum vieler Zellbiologen und Bildgebungsspezialisten ist es, ein Molekül so abzubilden, wie es sich in lebenden Zellen verhält, da dies die uneingeschränkte Untersuchung von biologischen Proben ermöglichen würde. Das bedeutet, dass keine Gentechnik, keine Singulett-Sauerstoff-Erzeugung und keine Notwendigkeit, zusätzliche Moleküle einzuführen, eine biologische Probe stören würde. Dr. Broichhagen sieht also die Verwendung einer bio-orthogonalen Einheit vor, die von der Biologie und dem Stoffwechsel einer Zelle "unsichtbar" bleibt, aber eine Signatur aufweist, die vom Forscher "gesehen" werden kann. In seiner Arbeit versucht er, diesen Schritt zu überwinden, indem er Deuterium schrittweise in kleine Moleküle einführt. Dieser bahnbrechende Ansatz kann nur mit Hilfe der organischen Synthese erreicht werden, die flexibel genug ist, um Deuterium an den gewünschten Positionen auf molekularen Gerüsten einzuführen. Das Wissen muss aufgebaut werden, und so werden deuterierte Chromophore (d.h. Fluoreszenzfarbstoffe und kleine Molekül-Fotoschalter) für bestimmte Disziplinen der Chemischen Biologie synthetisiert, z.B. im Rahmen von Programmen zur Aufklärung der Position und Aktivität von Rezeptoren in endokrinem- und im Nervengewebe. Darüber hinaus will er tiefere Kenntnisse über physiologische und pathologische Zustände erlangen und die einzigartigen Eigenschaften einer Kohlenstoff-Deuterium-Bindung in der Bildgebung nutzen, um eine "markierungsfreie Kennzeichnung" zu ermöglichen und die Pharmakokinetik zugelassener Arzneimittel mit noch nicht vollständig identifizierten Wirkmechanismen schnell und sauber zu bewerten.
Titel des Projekts: deuterON: Introducing deuterium for next generation chemical biology probes and direct imaging.

About the ERC Grants

Dr. Broichhagen wird die mit 1,5 Millionen Euro dotierte Förderung nutzen, um an verschiedenen Fronten an der Visualisierung und Manipulation von Biomolekülen zu arbeiten, um deren Lokalisierung und Funktion grundlegend zu verstehen. Ein Traum vieler Zellbiologen und Bildgebungsspezialisten ist es, ein Molekül so abzubilden, wie es sich in lebenden Zellen verhält, da dies die uneingeschränkte Untersuchung von biologischen Proben ermöglichen würde. Das bedeutet, dass keine Gentechnik, keine Singulett-Sauerstoff-Erzeugung und keine Notwendigkeit, zusätzliche Moleküle einzuführen, eine biologische Probe stören würde. Dr. Broichhagen sieht also die Verwendung einer bio-orthogonalen Einheit vor, die von der Biologie und dem Stoffwechsel einer Zelle "unsichtbar" bleibt, aber eine Signatur aufweist, die vom Forscher "gesehen" werden kann. In seiner Arbeit versucht er, diesen Schritt zu überwinden, indem er Deuterium schrittweise in kleine Moleküle einführt. Dieser bahnbrechende Ansatz kann nur mit Hilfe der organischen Synthese erreicht werden, die flexibel genug ist, um Deuterium an den gewünschten Positionen auf molekularen Gerüsten einzuführen. Das Wissen muss aufgebaut werden, und so werden deuterierte Chromophore (d.h. Fluoreszenzfarbstoffe und kleine Molekül-Fotoschalter) für bestimmte Disziplinen der Chemischen Biologie synthetisiert, z.B. im Rahmen von Programmen zur Aufklärung der Position und Aktivität von Rezeptoren in endokrinem- und im Nervengewebe. Darüber hinaus will er tiefere Kenntnisse über physiologische und pathologische Zustände erlangen und die einzigartigen Eigenschaften einer Kohlenstoff-Deuterium-Bindung in der Bildgebung nutzen, um eine "markierungsfreie Kennzeichnung" zu ermöglichen und die Pharmakokinetik zugelassener Arzneimittel mit noch nicht vollständig identifizierten Wirkmechanismen schnell und sauber zu bewerten.
Titel des Projekts: deuterON: Introducing deuterium for next generation chemical biology probes and direct imaging


Über die ERC-Grants: Das Förderprogramm des Europäischen Forschungsrats (ERC) ist eines der renommiertesten in Europa. Starting Grants unterstützen exzellente Forscher:innen, die mit einem eigenen unabhängigen Team oder Programm beginnen.  Die Grants sind mit bis zu 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre dotiert.



Forschungsbereich

Chemische Biologie